Winterurlaub mit dem Hund
Hundeloipen, geführte Schneeschuh-Wanderungen mit Hunden, Skihütten-Betreiber mit Herz für Bello & Co. – es hat sich so einiges getan an den Wintersport-Orten. Viele haben Hundehalter längst als sympathische und wertvolle Zielgruppe entdeckt.
Das Glitzern zugefrorener Bergseen. Das Knirschen frischen Pulverschnees unter den Stiefelsohlen. Diese eiskalte, glasklare Luft… Ein winterlicher Morgenspaziergang ist ein sinnliches Erlebnis. Ganz besonders dann, wenn neben einem noch ein vierbeiniger Begleiter fröhlich in der weißen Wunderwelt herumspringt. Mit Hund in den Winterurlaub? Warum nicht. Allerdings gibt es dabei einiges zu beachten. Denn nicht überall ist der treue Begleiter auch wirklich willkommen. Wir wollten wissen, wo Hund und Halter tatsächlich auf ihre Kosten kommen. Und worauf man achten muss, damit der Winterurlaub mit Hund ein gelungener Höhepunkt des Jahres wird.
Stress und Risiko meiden
Die gute Nachricht vorweg: In Deutschland, Österreich, Frankreich und der Schweiz sind einige Wintersport-Orte bestens auf die Bedürfnisse von Hund und Halter eingestellt. Es gibt sogar Skihütten, die man mit Hund buchen kann. Allerdings sollte vorher gut überlegt werden, ob sich die eigenen Ansprüche mit denen des Hundes vereinen lassen. Wer von zwei Wochen rasantem Abfahrtsski oder spritzigen Snowboard-Abenteuern träumt, lässt seinen Hund besser – gut betreut – Zuhause zurück oder sucht sich am Urlaubsort einen zuverlässigen Hundesitter. Ansonsten drohen dem Vierbeiner Stress oder sogar Risiken, denn an Abfahrtspisten hat die bellende Zunft nun wahrlich nichts verloren. Ein Zusammenstoß mit einem ungeübten Skifahrer zieht schnell juristische Konsequenzen nach sich. Lange Wartezeiten im Auto oder im fremden Hotelzimmer bereiten auch keinem Hund Freude. Zumal an Wintersport-Orten sowohl das Aufheizen des Fahrzeugs in der Sonne als auch rasantes Abkühlen gleichermaßen für Stress und gesundheitliche Risiken sorgen. Besser ist es, generell darauf zu verzichten.
Vorbild sein
In Langlauf-Regionen bieten sich für Hundehalter bessere Alternativen. Wobei es leider auch eine Vielzahl von Langlauf-Gebieten gibt, in denen Hunde ausdrücklich verboten sind. Die Gründe hierfür? Zerstörte und verunreinigte Loipen. Mancherorts kann man die Entscheidung nachvollziehen, weil sie tatsächlich auf schlechten Erfahrungen mit Hunden basiert. Weshalb sich Hundehalter in Winterurlaubs-Orten stets bewusst machen sollten, dass ihr persönliches Verhalten immer Auswirkungen auf die Zukunft aller Hundehalter hat. Am besten vor dem Urlaub bei der zuständigen Gemeinde oder dem Kreis nach den aktuellen Verordnungen für die Region erkundigen. Verbote keinesfalls ignorieren. Bei Missachtung drohen mitunter Geldstrafen.
Hundeloipen
Da, wo Hunde erlaubt sind, sollten Hundehalter darauf achten, dass andere Langläufer nicht gestört oder behindert werden. Der Hund darf nicht in der Spur laufen und auch nicht markieren oder wildern. Geschieht ein Missgeschick, gehört es sich, dieses mit einem mitgebrachten Kotbeutel zu entsorgen. Tipp: Einfach in den frühen Morgenstunden oder am späten Nachmittag mit dem Hund gutes Benehmen trainieren. Zu diesen Zeiten sind meist kaum andere Langläufer auf den Loipen und das gibt Raum für effektives Training. Auch einsame Loipenabschnitte sind eine gute Alternative. Und: Es gibt sogar Skigebiete mit eigens gespurten Hundeloipen.
Orte, an denen Schlittenhunderennen ausgetragen werden, sind in der Regel auch bestens auf vierbeinige Gäste eingestellt. Wobei Hundehalter den eigentlichen Rennen fern bleiben sollten, weil sich die Gespanne unter Umständen durch Fremdhunde am Rand der Rennbahn ablenken lassen. Vor und nach den Rennen haben Hundehalter dann meistens freie Bahn. Ein herrliches Vergnügen.
Wandern, aber nicht zu weit
Wanderungen auf nicht gestreuten Forststraßen bieten übrigens beste Voraussetzungen für ein wunderschönes Naturerlebnis mit Hund. Hier nur auf starken Neuschnee achten. In ihm sinken Hunde schnell zu tief ein, was ermüdet und die Gelenke belastet, und er klumpt zwischen den Zehen. Also die frühen Morgenstunden meiden. Entscheidet sich der Zweibeiner beim Wandern für Touren-Ski oder Schneeteller, sollte er daran denken, dass sein Hund eine deutlich größere Kraftanstrengung aufbringen muss, um die Strecke zu bewältigen. Überanstrengungen meiden, denn eine Hunderettung mit der Bergwacht schlägt sich mit Sicherheit empfindlich auf den Kontostand nieder.
Zu einer Wanderung gehört natürlich auch eine entsprechende Ausrüstung. Zum Beispiel eine Wasserflasche und ein transportabler Wassernapf für den Hund. Ansonsten frisst er Schnee, sobald er Durst verspürt und da ist Wasser die magenfreundlichere Alternative. Hunde mit langem Fell schützt man – bei Bedarf – mit einem atmungsaktiven Outdoor-Anzug vor Schneeverklumpungen und Auskühlung.
Und ein bisschen Kultur
Nur Schnee und Eis sind zu langweilig für einen Urlaub? Es gibt auch Anbieter, die kulturelle Erlebnisse mit einbinden. Die einzelnen Wanderstrecken sind eher kurz gehalten, dafür werden sehenswerte Stätten und Kulturgüter besichtigt. Und natürlich sind Hunde auch dort willkommen.
Unser Fazit: Mit der richtigen Vorplanung steht dem Wintervergnügen mit Hund absolut nichts im Wege.
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