Goldgelbes Sonnenlicht. Kupferfarben leuchtende Blätter. Der Herbst kann so schön sein. Allerdings stellt er Besitzer jagdlich motivierter Hunde vor spezielle Herausforderungen. Lesen Sie, wie man das Problem sicher in den Griff bekommt.
Herrlich, wie sich die Strahlen der Morgensonne ihren Weg durch den aufsteigenden Frühnebel bahnen. Es duftet würzig nach feuchtem Laub. Der Waldboden federt unter den Sohlen. Optimale Bedingungen für einen ausgiebigen Spaziergang. Und mit dieser Idee stehen wir nicht alleine da. Denn auch Hunde zieht es nach draußen, wenn der Herbst seinen goldenen Charme entfaltet. Überall locken verführerische Düfte, die es zu entdecken gilt. Manche von ihnen sind jedoch so verlockend, dass sie Hunde auf Abwege bringen.
Verführerischer Duft
Doch woher stammen diese unwiderstehlichen Duftnoten, die den treusten Hund seine guten Manieren vergessen lassen? Das liegt am Wild – überwiegend an Hirschen, Rehen, Füchsen, Mardern, Hasen und Kaninchen, deren Witterung bei herbstlichen Temperaturen besonders intensiv in die Hundenase steigt. Der Herbst ist auch die klassische Jagdsaison. Umso wichtiger ist es jetzt, sich strikt an die Regeln zu halten: Hunde sind in Jagdgebieten außerhalb der Wege anzuleinen. Auf den Wegen sollten sie bei Fuß gehen und stets im Einwirkungsbereich ihres Besitzers stehen. Jagdgebiete sind alle Bereiche außerhalb geschlossener Ortschaften und befriedeter Grundstücke.
Jagdhunde
Jagdhunde haben es im Herbst besonders schwer. Viele leben als reine Familienhunde, doch wenn sie Witterung aufnehmen, gerät ihr Blut in Wallung. Das gilt für viele Rassen wie Setter, Retriever, Deutsch Kurzhaar, Deutsch Langhaar, Weimaraner, Teckel und viele andere. Werden sie nicht jagdlich geführt, zeigt sich spätestens jetzt, ob die Erziehung greift. Bleibt der Hund bei seinem Besitzer, wenn in Sichtweite ein Rehbock durch das Dickicht springt? Absolute Zuverlässigkeit in solchen Situationen ist eine Grundvoraussetzung für ein zufriedenes Hundeleben, mit viel Freilauf. Gibt es hier Probleme, hilft ein Step-by-Step Training.
Schleppleine
Korrekt eingesetzt ist sie ein wahres Wundermittel der Erziehung: die Schleppleine. Zwischen drei und fünf Metern lang ist sie ideal für das Herbst Training. Einfach hinter dem Hund herschleifen lassen und abwarten bis er in eine Situation kommt, in der es ihn vom Besitzer wegzieht. In diesem Moment sofort „Hier“ rufen und ohne zu Zögern auf das Ende der Schleppleine treten, falls der Vierbeiner nicht hört. Nun das Ende der Leine in die Hände nehmen und zwischen sich und den Hund auf den Boden schlagen. Dabei auf den Hund zugehen. Niemals den Hund direkt berühren! Es geht lediglich um eine Raumbeanspruchung. Der Hund soll dabei vor dem Besitzer weichen, eine unbequeme Situation, die ihm signalisiert, dass sein Verhalten unerwünscht war. Sobald der Hund seine Körpersprache verändert und Kooperationsbereitschaft zeigt, hockt sich der Besitzer sofort hin und lädt den Vierbeiner freundlich dazu ein, näher zu kommen. Diese Situation möglichst oft wiederholen, was im wildreichen Herbst beim täglichen Spaziergang leicht möglich ist.
Das System ist simpel: Der Hund hört nicht, also erfolgt eine Verdrängung. Er wird vom Menschen weg getrieben. Der Hund hört zu? Dann darf er näher kommen und wird gelobt. Es kann einige Wochen, bei manchen Hunden auch einige Monate, dauern. Doch der Einsatz lohnt. Letztendlich lernen sie, zuverlässig auf das „Hier“ zu hören und die Schleppleine kann man dann weglassen. Wer das mit absoluter Konsequenz trainiert, wird mit einem bis ans Lebensende zuverlässig hörenden Hund belohnt. Und so wird jeder Herbstspaziergang zu einem echten Herbstvergnügen.
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