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Papillon und Phalène

Schön wie ein Schmetterling… oder eben ein Nachtfalter 

Franzosen bezeichnen den Schmetterling als Papillon und den Nachtfalter als Phalène. Was das mit Hunden zu tun hat, genauer mit zwei lebenslustigen Rassevarietäten, ist schnell erklärt. Denn die stehohrige Variante des Kontinentalen Zwergspaniels erinnert aufgrund der großen hoch angesetzten Ohren – in einem Winkel von 45 Grad –  tatsächlich an zwei herrlich ausgebreitete Schmetterlingsflügel. Ein Effekt, den die weiße Blesse, die das Gesichtsfeld mancher Papillons exakt in zwei Hälften unterteilt, wirkungsvoll unterstreicht. Und die Flügel des Nachtfalters weisen nach unten. Genau wie die Ohren des zauberhaften Phalène.


Clever
 

Kontinentale Zwergspaniel

Der Papillon hat allen Grund, stolz zu sein. Denn laut einer Studie des amerikanischen Psychologen und Hundeforschers Stanley Coren gehört der Kontinentale Zwergspaniel mit zu den intelligentesten Hunderassen überhaupt. Border Collie, Pudel und der Deutsche Schäferhund belegen die Top 3. Der Papillon immerhin Platz 8! Damit ist er der einzige Kleinhund unter den Top Ten der amerikanischen Studie. Sieglinde Riex, Erste Vorsitzende des Papillon und Phalène-Club Deutschland e.V. (PPCD) kann das nur bestätigen: „ Hundebesitzer, die zum ersten Mal einen Papillon oder einen Phalène haben, wundern sich immer wieder über ihren schlauen Hund.“


Gesund und langlebig

Abgesehen von der somit wissenschaftlich nachgewiesenen Intelligenz, haben die beiden vom PPCD vertretenen Hunde aber auch noch weitere Pluspunkte zu bieten. „Sie sind äußerst gesund und mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 15 bis 18 Jahren auch noch ausgesprochen langlebig“, freut sich Sieglinde Riex. Dabei sind sowohl der mit stehenden Ohren versehene Papillon als auch der von hängenden Ohren gezierte Phalène bis ins hohe Alter hinein verspielt und aufmerksam.


Passt ins Handgepäck

Dank der überschaubaren Größe und eines Maximal-Gewichts von fünf Kilogramm hat man es auch als viel reisender Hundehalter leicht. „Als Kleinhund kann man den Zwergspaniel fast überall hin mitnehmen. Im Flugzeug darf man solch einen Kleinhund – nach vorheriger Anmeldung – sogar mit in die Kabine nehmen“, berichtet die PPCD-Vorsitzende. Da sowohl Papillon als auch Phalène zwar klein, aber wie ein größerer Hund proportioniert sind, bereiten ihnen auch längere Spaziergänge oder Wanderungn keine Probleme. Im Gegenteil: Die unternehmungslustigen Spaniel haben Freude daran, mit ihren Menschen unterwegs zu sein.


Pflegeleicht und umgänglich

Ein Vorteil gegenüber großrahmigen Hunderassen ist, dass Papillon und Phalène als Kleinhunde auch gut für Stadtwohnungen geeignet sind. Hinzu kommt der geringe Pflegeaufwand, der angesichts des prächtigen Haarkleids sicherlich manch einen verblüfft. „Das seidige Fell ohne Unterwolle stellt in der Pflege tatsächlich keine hohen Ansprüche und wird ganz natürlich belassen“, weiß Sieglinde Riex. Dass sich kaum Verfilzungen bilden, liegt an der fehlenden Unterwolle. Wer einmal täglich kurz durch das Fell bürstet, wird damit keine Scherereien haben. Etwas mehr Augenmerk verdienen die langen, feinen Haare an den Ohren. Sie verschlingen sich schon mal zu kleinen Knötchen. Deshalb besser regelmäßig kontrollieren. Die Hosen, die üppige Behaarung der Hinterbeine und auch die Rute lassen sich gut mit einem feinen Kamm pflegen. Insgesamt ein minimaler Aufwand für einen Hund mit wunderschönem Haarkleid. Ein weiterer Vorteil: Papillon und Phalène meiden in der Regel ganz von selbst Schmutz. Eine Eigenschaft, die sie noch pflegeleichter macht.

Sieglinde Riex selbst schätzt die Sensibilität und das Einfühlungsvermögen des Zwergspaniels, der seine Menschen stets aufmerksam beobachtet und rege am Gefühlsleben teilnimmt. „Aufgrund seiner Intelligenz und Sensibilität sind Papillon und Phalène auch für Hundeanfänger geeignet. Sie wollen ihrem Menschen immer gefallen und sind deshalb bemüht, alles richtig zu machen. Dominantes Verhalten ist ihnen fremd“, versichert die Erste Vorsitzende.

Der Club

Der PPCD ist als Spezial Club für die Rasse Papillon und Phalène zuständig. Zu den Aufgaben des Vereins gehören die Förderung der Rasse durch die planmäßige Zucht gesunder, rassetypischer, verhaltenssicherer und sozialverträglicher Kontinentaler Zwergspaniel. „Der PPCD ist gleichermaßen da, selbstverständlich für den Papillon und den Phalène, aber auch für Besitzer und Liebhaber der Rasse, für die uns angeschlossenen Züchter, für die Aussteller und nicht zuletzt natürlich für alle unsere Mitglieder“, sagt Sieglinde Riex.

Der Verein unterhält eine eigene Zuchtbuchstelle und gibt für die von PPCD-Mitgliedern gezüchteten Hunde VDH/FCI-autorisierte Ahnentafeln heraus. „Die uns angeschlossenen Züchter sind an strenge Zuchtbestimmungen des VDH und des PPCD gebunden. Die Zuchtstätten werden von unseren gut ausgebildeten Zuchtwarten kontrolliert, die Welpen abgenommen, nachdem sie geimpft, entwurmt und gekennzeichnet wurden. Im PPCD darf nur mit ausdrücklich als zuchttauglich befundenen und auf mögliche Patellaluxation überprüften Elterntieren gezüchtet werden.

 

Kontinentale Zwergspaniel

Papillon und Phalène sind zwei Varietäten des Kontinentalen Zwergspaniels. Einmal mit Stehohren, der Papillon, und einmal mit Hängeohren, der Phalène. Beide stammen aus Frankreich und es ist dem persönlichen Geschmack überlassen, ob das Herz für den Schmetterling mit den lang befransten Stehohren oder den spanielartigen Phalène schlägt. Vom Wesen her sind beide gleichermaßen zauberhaft. Sie strahlen einen gewissen Stolz aus, wenn sie ungezwungen und zugleich elegant daher schreiten. Trotz des zierlichen Körperbaus wirken die lebhaften Hunde kräftig und agil.

 

Vom Schloss in die Wohnung

Heutzutage sind Kleinhunde wie der Papillon oder der Phalène die idealen Begleiter für Menschen, die gerne in einer überschaubaren Wohnung leben. Früher lebten sie vor allem in Schlössern, denn die höfische Damenwelt liebte die hübschen Schoßhündchen. Kaiserin Maria-Theresia von Österreich und auch ihre Tochter Marie-Antoinette erwiesen sich als glühende Verehrerinnen der Rasse. Auch die preußische Königin Sophie Dorothea (1687-1757) ist mit diesem Hündchen vom Maler Antoine Pesne verewigt worden.

Sie sind einfach auch schön anzuschauen mit ihrem harmonischen Körperbau und dem mäßig langen Fang, der kürzer ist als der Schädel. Die großen dunklen Augen verleihen dem normal proportionierten Kopf einen liebenswerten Ausdruck. Die Ohren sind bei beiden Varietäten lang befranst.

 

Flink und sportlich 

Sport ist für sie übrigens kein Mord, sondern bedeutet Lebensfreude. Kontinentale Zwergspaniel sind leichtführig und für viele Sparten des Hundesports zu begeistern. Agility kommt den kleinen Hoppsern ganz klar entgegen und es ist eine wahre Freude, die flinken Schönheiten über die Hindernisse flitzen zu sehen. Aber auch fast alle anderen Facetten des Hundesports sind mit einem Zwergspaniel denkbar. Denn er arbeitet für sein Leben gerne mit seinen geliebten Menschen zusammen. Was genau man miteinander unternimmt, ist eigentlich egal. Was für Papillon und Phalène zählt, ist das Miteinander.


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