Chemische Fallen & andere Tücken
Es ist wie mit Kleinkindern: Alles, was gefährlich sein könnte, gehört gesichert oder weggeschlossen. Wobei Stubentiger ebenso einfallsreich sind wie der zweibeinige Nachwuchs, wenn es ums Aufspüren möglicher Risikoherde geht.
Heiße Tatsachen
Herd ist schon ein wichtiges Stichwort, obwohl sich die Anzahl verbrannter Pfoten parallel zur Verbreitung von Induktionsherden reduziert hat. Herkömmliche Herdmodelle sollten mit Sicherungen versehen werden, damit neugierige Katzenpfoten nicht versehentlich am Rädchen drehen. Heiße Herdplatten einfach mit einem temperaturbeständigen Plattenaufsatz bedecken. Während der Zubereitung heißer Leckereien hat die Katze ohnehin nichts in der Küche verloren. Diese erzieherische Maßnahme schützt sie vor Hechtsprüngen ins siedende Nudelwasser und verhindert herab stürzende Bratpfannen inklusive heißer Öldusche. Auch in der Nähe des nach frisch gegrilltem Hähnchen duftenden Backofens haben vierbeinige Gourmets nichts verloren. Neben der Verbrennungsgefahr besteht das Risiko, eingeschlossen zu werden.
Romantischer Kerzenschein
Brennende Kerzen lassen nicht nur Menschenaugen verzückt glänzen. Auch Wohnzimmer-Tiger widerstehen dem schönen Flackern nur schweren Herzens. Damit sich vorwitzige Katzennasen nicht die Schnurrhaare versengen oder schmerzhafte Brandverletzungen zuziehen, sollten die beiden Ks – Katzen und Kerzen – nie unbeaufsichtigt gemeinsam in einem Raum sein. Das beugt auch versehentliches Umwerfen mit anschließendem Wohnzimmerbrand vor.
Verlockend verkabelt
Abgesehen von kulinarischen Verlockungen üben auch Kabel jeglicher Art eine geradezu magische Anziehungskraft auf Katzen aus. Zum Beispiel das Kabel des Bügeleisens, das neckisch hin- und herschwingt, während der Zweibeiner die Hemden glättet. Hier drohen gleich zwei Gefahren: der Biss ins Stromkabel und ein herabstürzendes, heißes Bügeleisen. Deshalb weg mit den Katzen, wenn Bügeln auf dem Tagesplan steht. Auch andere Stromkabel sollten für Stubentiger nicht frei zugänglich sein. Insbesondere junge Wohnungstiger bringen sich beim Spiel mit der als Schlange getarnten Elektrizität in Lebensgefahr. Wichtig: Defekte Steckdosen immer gleich reparieren oder – besser noch – ersetzen.
Putzmittel & Medikamente
Dass eine Katze gezielt an einem scharfen Putzmittel leckt, ist aufgrund des chemischen Geruchs eher unwahrscheinlich. Aber sie leckt sicherlich ihre Pfoten ab, um sie zu reinigen, nachdem sie versehentlich durch die unangenehm riechende Flüssigkeit gelaufen ist. Deshalb sollten Putzmittel, Pflanzendünger und andere Chemikalien stets gut verschlossen und für den Vierbeiner unerreichbar gelagert werden. Dasselbe gilt für Medikamente.
Waschmaschine
Vielleicht ist es der zum Versteckspiel einladende Höhlencharakter der Waschmaschine, vielleicht aber auch der Duft frischer Wäsche. Jedenfalls pflegen Katzen ein ausgeprägtes Faible für Waschmaschinen. Dabei besteht die Gefahr, übersehen zu werden und versehentlich mit in die Wäsche zu geraten. Meist eine tödlich verlaufende Tragödie.
Klein, aber gemein
Nadeln, Knöpfe, Gummibänder, Bindfäden, Büroklammern, Nägel… Es gibt ausgesprochen viele Kleinteile, mit denen Katzen gerne spielen. Oft verschlucken sie die gefährlichen Objekte auch noch, was auf dem OP-Tisch einer Tierklinik enden kann. Deshalb gilt: Kleinteile möglichst nicht herumliegen lassen. Vorsicht ist auch an Weihnachten und bei Geburtstags-Partys geboten. Denn wenn es Geschenke gibt, liegen nach dem Auspacken oft Plastikbänder und anderes Dekomaterial herum. Tipp: Einen Pappkarton oder einen Wäschekorb bereitstellen, in den gleich alles verschwindet. Und ihn dann katzensicher wegschließen bis Zeit fürs Müllsortieren ist.
Plastiktüten
Sie verdienen den Namen Katzenfalle. Es ist kaum abzuschätzen wie viele Stubentiger bereits an den Folgen einer heillosen Verwicklung mit einer Plastiktüte verstarben. Meistens stecken sie ihren Kopf durch einen der Henkel, verdrehen den Griff dabei und kommen nicht mehr los. Hier droht akute Strangulationsgefahr. Andere stecken in der Plastiktüte fest und ersticken. Deshalb: Plastiktüten immer außerhalb der Reichweite von Katzen aufbewahren.
Kippfenster
Sie sind der Klassiker der Haushaltsrisiken. Die Zahl der Stubentiger, die im Spalt des gekippten Fensters verstarben oder den Folgen der schweren Quetschungen erlagen, dürfte in die Zehntausende gehen. An die Vernunft der Katze zu appellieren, nützt hier gar nichts. Ein vorbei fliegender Vogel oder ein interessantes Kratzgeräusch draußen im Garten reichen oft aus, um die Kletterfreude der Samtpfote zu entfesseln. Also vorbeugen und ein Schutzgitter anbringen. Im Zoofachhandel finden sich Modelle für die verschiedensten Fenstertypen – sowohl für komplett geöffnete als auch für gekippte Fenster sowie Balkon- und Terrassentüren.
Garage
Viele Garagen sind ein wahres Abenteuer-Paradies für Samtpfoten. Kisten, Kartons, Regale und andere geheimnisvolle Dinge locken dort. Doch dieser Vergnügungspark ist für Stubentiger tabu. Ansonsten drohen Vergiftungen durch Autoabgase, die sich in Bodennähe konzentriert sammeln und der im Versteck sitzenden Sampfote womöglich das Leben kosten.
Aktion „Sicherer Haushalt“
Spezielle Sicherung beziehungsweise Aufsicht an:
- Herd
- Backofen
- Mikrowelle
- Grill
- brennenden Kerzen
- Bügeleisen
- Stromkabel
- Treppen
- Fenstern
- Türen
- Balkonen
Immer wegschließen:
- Putz- und Spülmittel
- Medikamente
- Chemikalien
Nicht herumliegen lassen:
- Nadeln
- Knöpfe
- Gummi- und Geschenkbänder
- Bindfäden
- kleine Plastikteile
- andere verschluckbare Kleinteile
- Glasscherben
- Nägel
- Büroklammern
Send Message