Manchmal muss alles ganz schnell gehen. Dann ist Erste Hilfe angesagt, die vielleicht ein Katzenleben rettet. Wobei sie kein Ersatz für einen Tierarztbesuch ist, sondern dazu dient, die Zeit bis zur Versorgung durch den Profi zu überbrücken. Damit der Erste Hilfe-Einsatz ohne zeitliche Verzögerung gelingt, bedarf es eines gute sortieren Medizinschränkchens und dem Wissen, was in den einzelnen Situationen zu tun ist.
Das gehört in die Notfall-Apotheke
- Fieberthermometer
- Zeckenzange
- Wärmflasche
- Wattestäbchen
- sterile Kochsalzlösung
- Einwegspritzen (maximal 20 Milliliter Fassungsvermögen)
- ein Mittel zur Wunddesinfektion
- Wundgaze
- selbst haftende elastische Binden (max. fünf Zentimeter breit)
- Verbandswatte
- Leukoplast
- Verbandsschere
- kleine Taschenlampe
Wunden
Sterile Kochsalzlösung eignet sich bestens zur Reinigung verschmutzter, kleiner Wunden. Falls möglich, auch die um den Wundbereich liegenden Haare kürzen, damit sie nicht mit der Wunde verkleben. Die Wunddesinfektion nimmt dann der Tierarzt vor. Große Wunden mit sauberen, feuchten Tüchern abdecken. Um einen Verband anzulegen, deckt man die Wunde mit Wundgaze ab und polstert den verletzten Bereich mit Verbandswatte. Dann einen selbst haftenden Verband anlegen und mit einem Klebeband sichern. Wichtig: An Gliedmaßen werden Verbände immer von unten nach oben angelegt, damit es nicht zu Stauungen kommt.
Vergiftung
Giftpflanzen, Putzmittel, Dünger und andere für Katzen gefährliche Dinge können eine Vergiftung verursachen. Typische Symptome sind: Erbrechen, Durchfall, starker Speichelfluss, Zittern, gestörte Bewegungsabläufe und Krampfanfälle. Bei Verdacht auf eine Vergiftung, unbedingt sofort den Tierarzt anrufen, vorwarnen und umgehend aufsuchen. Erbrochenes oder andere Ausscheidungen mitnehmen. Falls der Giftstoff bekannt ist, auch einen Rest davon einpacken. Wichtig: keinesfalls die Katze künstlich zum Erbrechen bringen. Bewusstlose Stubentiger werden in Seiten- oder Bauchlage zum Tierarzt transportiert. Der Kopf sollte dabei tiefer liegen als der Körper und die Zunge aus dem Maul gezogen werden. Ist eine giftige Substanz ins Auge gelangt, sofort zehn Minuten lang mit klarem Wasser spülen. Gelingt das nicht, zumindest ein nasses Taschentuch mehrmals in der Lidspalte ausdrücken. Bei eingeatmeten Giften, muss die Katze sofort an die frische Luft.
Fremdkörper
Es kann eine Granne sein oder ein Fremdkörper den ein unbeaufsichtigtes Kind in das Ohr des Stubentigers gesteckt hat. Jedenfalls weisen wiederholtes Kopfschütteln und das Schiefhalten des Kopfes darauf hin, dass etwas nicht stimmt. Ist der Fremdkörper zu sehen, kann der Katzenhalter versuchen, ihn vorsichtig mit einer Pinzette herauszuziehen. Ansonsten besser zum Tierarzt fahren. Würgen und das Bearbeiten des Mauls mit der Pfote können auf einen Fremdkörper im Maul hinweisen. Um das zu überprüfen, die Katze gut sichern – am besten bis auf den Kopf fest in eine Decke wickeln – vorsichtig das Maul öffnen und mit einer Pinzette den Fremdkörper herausholen, wenn er sichtbar ist. Ausnahme: Ist nur ein Teil eines bereits verschluckten Objekts zu sehen, keinesfalls daran ziehen, sondern umgehend zum Tierarzt fahren.
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